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Lexikon

Radiologie

Die Radiologie ist eine Wissenschaft / Facharztrichtung die sich verschiedene Strahlenarten zunutze macht. Als Wurzel der Radiologie ist wahrscheinlich das Röntgen zu betrachten. Dies ist auch ein zentraler Bestandteil geblieben. Dazu kamen weitere Verfahren unter Ausnutzung der Röntgenstrahlen wie die Computertomografie, die Mammografie und die interventionelle Radiologie. Heute gehören auch Verfahren wie die Magnetresonanztomografie (basiert auf einem Magnetfeld und Radiowellen) und die Sonografie (Ausnutzung von Ultraschallwellen) dazu und sind aus der modernen Radiologie nicht mehr wegzudenken.

Bei der Computertomografie wird der Patient durch eine MTRA begleitet, der Facharzt für Radiologie ist für Planung und Auswertung verantwortlich.

Kontrastmittel 

Ein Kontrastmittel ist eine Substanz, die bei den Untersuchungsverfahren in der Radiologie in den Aufnahmen gezielt Dinge hervorheben, so dass die vor der jeweiligen Untersuchung an die Radiologie gestellte Frage besser, gezielter oder umfassender beurteilt und beantwortet werden kann. Es steht eine Auswahl an verschiedenen Kontrastmitteln mit unterschiedlichen Eigenschaften zur Verfügung, zum Beispiel:

Luft

Luft ist wegen der geringen Dichte sehr „röntgenstrahlendurchlässig“. So können lufthaltige Organe wie die Lunge, aber auch der Magen, der Darm und auch der Rachen und die Nasennebenhöhlen abgegrenzt werden.

Bariumsulfat

Bariumsulfat stellt sich durch die hohe Dichte des Schwermetalls Barium in Röntgenaufnahmen weiß dar. Es ist ein weißer Brei, der getrunken oder per Einlauf verabreicht wird.

Es war lange Zeit das wichtigste Kontrastmittel zur Beurteilung der Speiseröhre, des Magens, sowie des Darmes. Da die Durchleuchtungsuntersuchungen des Magens und des Dickdarmes weitestgehend durch Magenspiegelung und Darmspiegelung ersetzt wurden, hat das Kontrastmittel Bariumsulfat an Bedeutung verloren.

Es kann in verdünnter Form noch bei CT-Untersuchungen angewendet werden, um den Magen- Darmtrakt zu markieren.

Jodhaltige Kontrastmittel zur intravenösen Injektion

Diese Substanzen sind seit vielen Jahren in Gebrauch und aus der modernen Radiologie nicht mehr wegzudenken. Mit jodhaltigem Kontrastmittel angefärbte Strukturen stellen sich durch die geringe Strahlendurchlässigkeit des Jods in den Röntgen- oder CT- Aufnahmen hell dar.

Das Kontrastmittel wird intravenös injiziert und gelangt in den Blutkreislauf und in die Organe bevor es über die Nieren ausgeschieden wird und Harnleiter und Blase sichtbar macht. Es ist für zahlreiche CT-Untersuchungen unerlässlich, da sich viele krankhafte Veränderungen durch eine vermehrte Durchblutung auszeichnen und dadurch vermehrt Kontrastmittel aufnehmen. Durch eine genaue Abstimmung von Startzeitpunkt, Flussrate (es wird eine Injektionsmaschine verwendet) und anderen technischen Details können entsprechend der Fragestellung verschiedene Dinge hervorgehoben werden.

Jodhaltige Kontrastmittel werden heute in gut verträglicher Form als so genannte nichtionische Kontrastmittel vielfach eingesetzt. Im Verhältnis zur Häufigkeit der Verwendung sind Komplikationen selten. Zu beachten sind allergieähnliche Reaktionen, eine eventuelle meist vorübergehende Beeinträchtigung der Nierenfunktion und ein eventueller Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion (Überfunktion) durch das Jod.

Eine Jodkontrastmittelinjektion wird daher nur durchgeführt, wenn vorab der Nierenblutwert (Kreatinin) und ein bestimmter Schilddrüsenwert (TSH) bekannt sind.

MRT- Kontrastmittel zur intravenösen Injektion

Mit diesen Kontrastmitteln steht auch in der Magnetresonanztomografie (MRT) eine Möglichkeit zur Verfügung, krankhafte Prozesse besser hervorzuheben und zu erkennen.

Es handelt sich um Gadolinium-haltige Substanzen. Das Element Gadolinium aus der Gruppe der so genannten seltenen Erden ist in einem chemischen Komplex so eingebunden, dass es für den Menschen verträglich ist. Obwohl von den Forschern später entwickelt als die Jodkontrastmittel wurde es bislang millionenfach verwendet und gilt als sehr verträglich. Allergien kommen vor, sind aber ein sehr seltenes Ereignis.

In der Fachliteratur wird diskutiert, ob es einen Zusammenhang zwischen der in Einzelfällen aufgetretenen Bindegewebserkrankung „Nephrogene Systemische Fibrose“ gibt. Diese Erkrankung ist aber bislang bei keinem Patienten mit normaler Nierenfunktion aufgetreten. Bei den erkrankten Patienten ist ein Zusammenhang mit einer Kontrastmittelinjektion nicht sicher, aber eventuell möglich. Deshalb gibt es für alle Radiologen sicherheitshalber die Empfehlung, MRT- Kontrastmittel nicht bei schwer nierenkranken Patienten einzusetzen. Dies ist auch der Grund, warum vor einer MRT mit Kontrastmittel der Nierenblutwert (Glomeruläre Filtrationsrate oder Kreatinin) bestimmt werden muss.

Magnetresonanztomografie

Es handelt sich um ein Untersuchungsverfahren aus der Radiologie. Neben der Abkürzung MRT wird manchmal auch der Begriff Kernspintomografie verwendet.

Es handelt sich um ein Gerät, welches mit Hilfe komplizierter Rechentechnik „scheibchenweise“ Einblick in den menschlichen Körper gibt. Das Untersuchungsverfahren basiert auf einem sehr starken Magnetfeld, das durch kleinere Magnetfelder (Gradienten) in der Röhre in der der Patient liegt beeinflusst wird. Zusätzlich eingestrahlte Radiowellen erzeugen in der Untersuchungsregion eine Anregung und ein „Echo“, welches aufgefangen wird. Der untersuchende Radiologe kann die Schnittebenen (längs, quer, schräg…) beliebig festlegen.

Das Gerät verursacht aus physikalischen Gründen laute Klopfgeräusche, daher erhält jeder Patient einen Gehörschutz. Das Liegen im Gerät (hinten offen) für die Untersuchungsdauer die zwischen 15 und 30 Minuten liegt ist für die allermeisten Patienten problemlos.

Adaptive Iterative Dosisreduktion (AIDR)

Die Adaptive Iterative Dosisreduktion ist ein mathematisches Verfahren, das in modernen CT- Geräten eingesetzt wird. Es ermöglicht, CT-Aufnahmen in sehr guter Qualität mit erheblich geringerer Röntgenstrahlendosis zu aquirieren. Eine Dosiseinsparung von bis zu 75% (Toshiba Astelion Advance Low-Dose-CT) ist möglich. Davon profitieren vor allem Patienten, die mehrfach untersucht werden müssen, wie zum Beispiel Tumorpatienten im Rahmen ihrer Nachsorgeuntersuchungen.